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Wer war Bruno Gröning?

Brüno Gröningn Vortrag

Bruno Gröning (1906 – 1959) wurde 1949 aufgrund seiner spektakulärer Heilungen erstmals als sogenannter „spiritueller Heiler“ in der Öffentlichkeit bekannt.

Bis zu 30.000 Menschen täglich strömten zum Höhepunkt seines Wirkens zu seinen Vorträgen, die er vor seinen Zuhörern frei und ohne jedes Manuskript gehalten hat. Immer wieder berichteten in der Folge Schwerkranke von unerklärlichen Heilungen. Nationale und internationale Medien informierten damals intensiv über die (bis heute) wissenschaftlich unzu Bis zu 30.000 Menschen täglich strömten zum Höhepunkt seines Wirkens zu seinen Vorträgen, die er vor seinen Zuhörern frei und ohne jedes Manuskript gehalten hat. Immer wieder berichteten in der Folge Schwerkranke von unerklärlichen Heilungen. Nationale und internationale Medien informierten damals intensiv über die (bis heute) wissenschaftlich unausreichend erforschten Heilerfolge bei Leiden, die nach wie vor als unheilbar gelten.

Bruno Gröning, ein tief gläubiger Mensch, betonte stets: „Es gibt kein Unheilbar – Nicht ich heile, es hilft, es heilt die göttliche Kraft – Gott ist der größte Arzt!“ Seine Mission sah er jedoch nicht ausschließlich darin, kranken Menschen den Weg zur Gesundheit aufzuzeigen. Sein übergeordnetes Bestreben war, den Glauben an Gott und eine entsprechend ausgerichtete Lebensführung zu vermitteln. „Ich rufe Sie auf zur großen Umkehr!“ lautet einer der Kernsätze Bruno Grönings.

Am 26. Januar 1959 starb Bruno Gröning in Paris. Heute – mehr als ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod – ist das Geschehen um ihn nach wie vor von öffentlichem Interesse. So kommt es auch gegenwärtig immer wieder zu Berichten von Heilerfolgen, die sich nach Anwendung der Erkenntnisse und Lehren Bruno Grönings vollzogen haben. Eine wachsende Anzahl von Menschen zeigt Interesse an systematisch und fundiert aufbereiteten Informationen sowie am Zugang zu den historischen Quellen über das Wirken Bruno Grönings.

In den ersten Jahren wurden Bruno Grönings Ansprachen stenografisch protokolliert, später, von 1955 bis 1958, wurde ein Großteil auf Tonband festgehalten. Abgesehen von kurzen autobiografischen Texten, wenigen Briefen und einigen handschriftlichen Aufzeichnungen hat Bruno Gröning keine sonstigen Schriften verfasst.

Leben und Werk Bruno Grönings in chronologischer Folge:

1906 – 1927
Bruno Gröning (urspr. Bruno Grönkowski) wird am 31.5.1906 in Danzig-Oliva geboren. Er ist das vierte von sieben Kindern des Maurers August Grönkowski und dessen Frau Margarethe. Die Familie wohnt in einem Arbeiterviertel zur Miete.

Bereits als Kleinkind stellt Gröning an sich heilenden und beruhigenden Einfluss auf Menschen und Tiere fest. Seine Eltern haben kein Verständnis für diese Fähigkeiten, und so ist das Verhältnis zu ihnen gespannt.

Bruno Gröning besucht die Volksschule und beginnt im Anschluss eine kaufmännische Lehre. Diese bricht er auf Verlangen seines Vaters wieder ab. Der Vater möchte, dass Gröning ein Bauhandwerk erlernt, und so beginnt er eine Ausbildung zum Zimmermann. Anschließend macht er sich selbstständig und errichtet im Alter von 19 Jahren eine Bau- und Möbeltischlerei.

1928
Bruno Gröning heiratet Gertrud Cohn. Inzwischen ist er als Fabrik- und Gelegenheitsarbeiter tätig. So arbeitet er unter anderem in einer Schokoladenfabrik, beim Postamt Danzig als Telegrammzusteller und bei der Firma Siemens und Halske als Schwachstrommonteur.

1931
Bruno Grönings erster Sohn Harald wird geboren.

Bruno Gröning Familie

1936
Die Familie Grönkowski lässt ihren Nachnamen in Gröning ändern.

1939
Bruno Grönings Mutter stirbt. Sein zweiter Sohn Günter wird geboren.

1940
Harald erkrankt schwer und stirbt neunjährig im Krankenhaus in Danzig.

1943
Bruno Gröning wird zur Wehrmacht eingezogen. Er kommt zu einer Panzerjägereinheit und wird an der Ostfront eingesetzt.

1945
Bruno Gröning gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Mitgefangene, die in den Internierungslagern an Wassersucht leiden, erfahren Heilungen durch die Hilfe Grönings. Er wird aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und begibt sich nach Westdeutschland.

Im hessischen Haigerseelbach (Dillkreis) verrichtet er Gelegenheitsarbeiten bei Bauern und nimmt sich in Dillenburg eine Wohnung.

1947
Seine Frau ist mit dem zweiten Sohn Günter zunächst in Danzig geblieben. Erst jetzt holt Bruno Gröning seine Familie zu sich. Günter erkrankt schwer und stirbt im Alter von acht Jahren.

1948
Vermehrt wird Bruno Gröning von Kranken aufgesucht, die ihn um Heilung bitten.

1949
Anfang des Jahres trennt sich Bruno Gröning von seiner Frau.

Er hält sich im Ruhrgebiet auf. Ingenieur Helmut Hülsmann aus dem westfälischen Herford informiert die Presse über Heilerfolge an seinem Sohn Dieter. Dadurch wird der Name Gröning in der Öffentlichkeit bekannt. In der Hoffnung auf Heilung reisen Kranke aus ganz Deutschland und vom Ausland nach Herford. Bruno Gröning hält Ansprachen, in denen er zum Glauben an Gott aufruft und auf die Notwendigkeit einer christlichen Lebensführung hinweist. Während seiner Vorträge, aber auch bei seiner schweigenden Anwesenheit, geschehen Heilungen. Herfords Oberstadtdirektor Meister erteilt Bruno Gröning ein Heilverbot wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz. Gröning reist daraufhin von Herford ab und beauftragt seinen Mitarbeiter Egon Arthur Schmidt mit der Gründung des Vereins „Ring der Freunde Bruno Grönings“.

Bruno Gröning fährt nach Hamburg, in der Hoffnung, dort seine Heiltätigkeit fortsetzen zu können. Der Hamburger Oberbürgermeister erteilt ihm jedoch ein Redeverbot, sodass Gröning die Stadt wieder verlässt.

Die Zeitschrift „Revue“ beabsichtigt, Bruno Grönings Fähigkeiten durch klinische Experimente überprüfen zu lassen. Gröning willigt ein und begibt sich zu diesem Zweck in die Heidelberger Universitätsklinik. Unter der wissenschaftlichen Leitung des Marburger Psychologen und Mediziners Prof. Dr. H. G. Fischer lässt er seine Tätigkeit von einer Ärztekommission überprüfen. Die Untersuchungen führen zu einem Gutachten, welches grundsätzlich Heilerfolge bestätigt, jedoch eine Heiltätigkeit nur unter ärztlicher Aufsicht empfiehlt.

In Süddeutschland lernt Bruno Gröning Leo Harwart kennen, den Besitzer eines ehemaligen Pferdegestüts bei Rosenheim. Aus Dankbarkeit für die Heilung einer Verwandten, stellt dieser Gröning seinen „Traberhof“ als Wirkungsstätte zur Verfügung. Als durch Zeitungsberichte die Anwesenheit Bruno Grönings bekannt wird, beginnt ein Massenansturm auf das Gelände, der mehrere Wochen lang andauert. Immer wieder kommt es unter den Besuchern zu Heilungen, darunter auch von Erkrankungen, die medizinisch als unheilbar eingestuft werden. Aber auch das Gesundheitsamt Rosenheim ist der Ansicht, dass Grönings Tätigkeit gegen das Heilpraktikergesetz verstößt. Daher plant Bruno Gröning die Errichtung von Heilstätten, in denen er mit staatlicher Genehmigung, begleitet von Ärzten, wirken darf und stellt in Bayern einen Antrag auf Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde nach dem Heilpraktikergesetz. Er bittet die Heilungssuchenden, ihn nicht mehr am Traberhof aufzusuchen; sobald Heilstätten errichtet seien, wolle er die Menschen durch die Medien informieren. Bruno Gröning hält nun im kleinen Kreis Vorträge in Bad Wiessee.

Der Filmregisseur Rolf Engler dreht den Dokumentarfilm „Gröning“. Dieser wird in Kinos in München, Essen und Gelsenkirchen uraufgeführt.

1950
Der Geschäftsmann Otto Meckelburg bietet sich Bruno Gröning als Manager an und gründet den Verein „Gemeinschaft zur Erforschung Gröning’scher Heilmethoden e.V.“. Meckelburg wird Geschäftsführer des Vereins und schließt mit Gröning einen Vertrag, nach dem dieser sich ganz dem Verein zur Verfügung zu stellen hat. Gröning hält bei von Meckelburg organisierten Veranstaltungen in Hotels und Gaststätten Vorträge in Wangerooge, Oldenburg, Mittenwald und Werlte im Emsland vor zwischen 30 und 120 Anwesenden. Unter anderem verspricht Meckelburg – gegen den ausdrücklichen Willen Grönings – der an doppelseitiger Lungentuberkulose erkrankten Ruth Kuhfuß eine Heilung. Sie stirbt.

Das Bayerische Staatsministerium des Inneren genehmigt die Ausübung der Heilkunde in einer Heilstätte nicht.

Nun hält Bruno Gröning Vorträge in der Praxis des Münchner Heilpraktikers Eugen Enderlin. Dort lernt er seine spätere zweite Frau, Juliane (Josette) Dufossé, kennen. Sie wird zunächst seine Sekretärin. Es kommt zu einem Zerwürfnis mit Enderlin, und Gröning trennt sich vorerst von ihm.

Das Gesundheitsamt München fordert Bruno Gröning auf, Heilbehandlungen sofort einzustellen. In der Annahme, seine Tätigkeit stelle keine Heilbehandlung dar, hält Gröning weiterhin Vorträge im kleinem Kreis. Daraufhin erfolgt ein Strafbefehl des Amtsgerichts München, wegen Vergehens gegen das Heilpraktikergesetz. Gröning erhebt dagegen Einspruch.

1951
Gröning hält das ganze Jahr über Vorträge in der Pension Weikersheim in Gräfelfing bei München. Auch spricht er in der Praxis der Heilpraktikerin Cäcilie Scheuerecker in Grafing, ebenfalls im Münchener Umland.

1952
Bruno Gröning hält das ganze Jahr über Vorträge, anfangs in Grafing bei Scheuerecker, in unregelmäßigen Abständen in Hameln und später wieder regelmäßig bei Enderlin in Feldafing am Starnberger See. Ende des Jahres hält er Vorträge in Privatwohnungen oder in der Gaststätte „Aindorfer Hof“ in München.

Das Schöffengericht München-Land spricht Bruno Gröning von der Anklage eines fortgesetzten Vergehens gegen das Heilpraktikergesetz frei. Gegen dieses Urteil legt die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Gröning wird aber auch in zweiter Instanz beim Landgericht München vom Vorwurf des Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz freigesprochen.

1953
Bruno Gröning hält zunächst wieder bei Enderlin Vorträge an denen etwa 30 bis 50 Personen teilnehmen. Die Zusammenarbeit mit Enderlin scheitert abermals, und Gröning trennt sich endgültig von ihm.

Zum Schutz seiner Tätigkeit lässt Gröning einen Verein, den „Gröning-Bund“, in Murnau-Seehausen gründen. Dem Bund schließen sich Gemeinschaften von Anhängern an, die sich in verschiedenen Orten gebildet haben. Dem Vorstand gehören an: Rudolf Bachmann, Anny Freiin Ebner von Eschenbach, Bernhard Graf von Matuschka, Konstantin Weisser, Hermann Riedinger, Egon Arthur Schmidt und Graf von Zeppelin. Gröning selbst wird Präsident auf Lebenszeit.

1954
Gröning hält weiter Vorträge, unter anderem auf dem Schloss des Grafen von Zeppelin in Aschhausen bei Heilbronn, in seiner Privatwohnung im oberbayerischen Grafrath, in der Pension „Schweiz“ in München, in Rosenheim und Graz.

1955
Erneut wird Bruno Gröning wegen eines fortgesetzten Vergehens der unerlaubten Heilkundeausübung und zusätzlich wegen fahrlässiger Tötung der Ruth Kuhfuß angeklagt.

Die Ehe mit Gertrud Gröning wird geschieden. Im gleichen Jahr geht Bruno Gröning die zweite Ehe mit Josette Dufossé ein und zieht mit Ihr nach Plochingen am Neckar.

1956
Bruno Gröning hält Vorträge, insbesondere in Süddeutschland, aber auch in Westfalen, Niedersachsen, Norddeutschland und Österreich. Er reist mit Josette nach Frankreich und besucht unter anderem für einige Tage den Wallfahrtsort Lourdes.

Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Rechtsanwalt Dr. Schwander reist Bruno Gröning nach Freiburg. In der dortigen Universitätsklinik lässt er Untersuchungen für ein nervenfachärztliches Gutachten zur Feststellung seiner strafrechtlichen Verantwortlichkeit erstellen.

1957
Bruno Gröning unternimmt weiter Vortragsreisen in Deutschland, aber auch in Österreich und Norditalien.

Die Vorbereitung auf den Prozess wegen der Anklage des Vergehens der unerlaubten Heilkundeausübung und der fahrlässiger Tötung kosten Gröning viel Zeit. Trotz seiner Bemühungen wird er im erstinstanzlichen Urteil des Schöffengerichts München-Land wegen eines fortgesetzten Vergehens der unerlaubten Heilkundeausübung zu einer Geldstrafe von 2.000 DM, ersatzweise 100 Tagen Gefängnis verurteilt. Bezüglich der Anklage auf fahrlässige Tötung wird er freigesprochen.

Gegen das Urteil legt die Oberstaatsanwaltschaft Berufung ein. Die Berufung richtet sich gegen den Freispruch von der Anklage auf fahrlässige Tötung sowie gegen die Strafzumessung bezüglich des vorgeworfenen fortgesetzten Vergehens gegen das Heilpraktikergesetz.

1958
Bruno Gröning hält wieder Vorträge in ganz Deutschland und Österreich. Um seine Lehre festzuhalten, nimmt er seine Vorträge und Besprechungen mit engsten Freunden auf Tonbänder auf.

In der zweiten Instanz bei der zweiten großen Strafkammer des Landgerichts München II wird Gröning bezüglich der Anklage des Vergehens der fahrlässigen Tötung und des Vergehens der unerlaubten Heilkundeausübung zu einer Strafe von acht Monaten Gefängnis sowie zu einer Geldstrafe von 5.000 DM, ersatzweise 50 Tagen Gefängnis verurteilt. Die Freiheitsstrafe wird zur Bewährung ausgesetzt. Gegen das Urteil legt Gröning Revision beim Bayerischen Obersten Landgericht ein. Nach dem Urteilsspruch verreist er für fast zwei Monate nach Frankreich.

Bruno Gröning beschließt die Auflösung des „Gröning-Bundes“. Als Nachfolgeorganisationen werden zuerst in Österreich und kurz darauf auch in Deutschland der „Verein zur Förderung seelisch-geistiger und natürlicher Lebensgrundlagen“ gegründet. Obmann für den österreichischen Verein wird Alexander Loy-Leute auf Lebenszeit. Vereinsvorsitzender in Deutschland wird Erich Pelz für die Dauer von zwölf Jahren.

Noch einmal reist Bruno Gröning nach Frankreich. Er hält sich vorwiegend in Mimizan an der Biskaya und an der Côte d’Azur auf, fährt für vier Tage nach Lourdes und einen Tag nach Spanien. Über die Schweiz kehrt er zurück nach Deutschland.

Ende des Jahres magert Bruno Gröning stark ab. Der befreundete Arzt, Dr. Pierre Grobon aus Paris, führt die Symptome auf eine schwere Erkrankung zurück. Daraufhin lässt Gröning sich in Paris untersuchen. Diagnostiziert wird Magenkrebs im fortgeschrittenen Zustand. Obwohl Dr. Grobon zur sofortigen Operation rät, reist Gröning für einige Tage zurück nach Deutschland. Da Bruno Gröning nicht mehr persönlich zu den geplanten Weihnachtsfeiern der Gruppen seiner Freunde erscheinen kann, hält er noch in Deutschland seine Ansprache auf Tonband fest. Er fährt mit seiner Frau erneut nach Paris, um sich dort von Dr. Grobon operieren zu lassen. Der Arzt rät von einer Rückreise nach Deutschland ab und rechnet damit, dass Gröning bald sterben wird. Dennoch kehrt Bruno Gröning wieder nach Deutschland zurück.

In Plochingen finden Besprechungen Grönings mit seinen engsten Freunden statt.

1959
Zwischen Bruno Gröning, seiner Sekretärin und den Vereinsvorsitzenden erfolgen Anfang Januar letzte Besprechungen.

Danach fliegt Gröning mit seiner Frau abermals nach Paris, um sich dort erneut operieren zu lassen. Am Tag der Operation wird zur selben Zeit in München beim Bayerischen Obersten Landgericht der Prozess wegen fahrlässiger Tötung und fortgesetzten Vergehens gegen das Heilpraktikergesetz in Abwesenheit Grönings fortgeführt.

Zu einer Urteilsverkündung kommt es nicht, da Bruno Gröning am 26.1.1959 in Paris stirbt.

©Bruno Göning Stiftung 2010 - 2020


Ausschnitt

Im Vorfeld des „Großen Prozesses“ gegen Bruno Gröning, der mit der Einreichung der Anklageschrift durch die Staatsanwaltschaft München am 4.3.1955 seinen Beginn nahm, wurde Bruno Gröning, der damals seinen Wohnsitz in Stuttgart-Bad Cannstatt hatte, am 31.1. und 1.2.1955 durch die Kriminalpolizei Stuttgart vernommen.

Vernehmung Bruno Grönings durch die Kriminalpolizei Stuttgart
Stuttgart, 31.1.1955

Zur seiner eigenen Person gab Bruno Gröning folgende Auskünfte:

„Ich wurde am 31.5.1906 in Danzig als Sohn des Maurerpoliers August Gröning geboren. Ich hatte noch 6 Geschwister, und zwar 2 Schwestern und 4 Brüder. Meine Eltern wohnten in Danzig-Oliva, Rothöfer Weg 1. Mein Vater war immer berufstätig. Wir hatten unser Auskommen.

In Danzig besuchte ich 6 Jahre lang die Volksschule. Damals musste man in Danzig nur 6 Klassen Volksschule machen. Man begann mit der 6. Klasse und kam dann bei Abschluss der Schule in die 1. Klasse. Dadurch, dass ich in meiner Jugendzeit die rote Ruhr hatte (eine Darmerkrankung, die auf die Kriegsereignisse zurückzuführen ist), war ich ein Jahr lang nicht in der Schule. Da ich aber bis zur letzten Klasse versetzt wurde, bin ich der Meinung, dass ich eine abgeschlossene Volksschulbildung habe. Ich war kein schlechter Schüler.

Nach meiner Schulentlassung habe ich zusammen mit einem Direktor in Danzig eine Handelsfirma aufgebaut. Das Aufbauen ist in organisatorischer Hinsicht zu verstehen.

Wir handelten mit Lebensmitteln, Werkzeuge, Stoffen usw. Eigentlich war ich dort Laufbursche. In dieser Firma Interpol war ich 2 ½ Jahre. Mein Vater vertrat aber den Standpunkt, dass er Bauhandwerker sei und ich ebenfalls Bauhandwerker werden müsse. Deshalb kam ich in eine Lehrstelle als Zimmerer. Durch die Inflationszeit gingen aber verschiedene Firmen, bei denen ich Lehrling war ein, und ich konnte deshalb meine Lehre nicht abschließen. Eine Gesellenprüfung habe ich nicht gemacht, mir fehlten noch etwa 2 ½ Monate Lehrzeit. Ich musste nun versuchen, meinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

Noch während ich noch in der Lehre war und gerade die letzte Firma eingegangen war, bei der ich eine Lehrstelle hatte, heiratete ich am 17.3.1928. Meine Frau heißt Gertrud und ist eine geborene Cohn. Wie schon angegeben, war ich nun gezwungen, für meinen und meiner Frau Unterhalt aufzukommen. Zu Anfang meiner Ehe wohnte ich noch bei meinen Eltern. Später bekam ich eine eigene Wohnung in Danzig. Ich war nun in der Folge, und zwar bis 1943, ständig in Danzig und habe in verschiedenen Berufen, z.T. als ungelernter Arbeiter Beschäftigung gefunden.

Aus unserer Ehe sind 2 Kinder hervorgegangen. Ein Kind ist im Juni 1940 verstorben. Das zweite Kind ist vermutlich im November 1947 gestorben. Es waren beides Buben. Zu meiner Ehe möchte ich nichts sagen. Ich lebe seit Januar 1949 getrennt von meiner Frau.

Am 1.3.1943 wurde ich zur ehem. deutschen Wehrmacht eingezogen. Ich kam zu einer Panzerjägereinheit. Ich war auch im Fronteinsatz. Ich wurde verwundet. Oberhalb des rechten Knies steckt jetzt noch ein Granatsplitter. Kurz vor Kriegsende kam ich in russische Kriegsgefangenschaft. Ich war 9 Monate lang in einem Lager in Russland. Ich habe mich nach Hessen entlassen lassen. Während meiner Gefangenschaft hatte ich einen Kameraden kennengelernt, der mir angeboten hatte, bei ihm in Haigerseelbach zu wohnen. Ich war dort einige Monate und beschäftigte mich dann mit dem Aufbau des Hilfswerkes für Vertriebene. Ich war auch zeitweilig im Wohnungsausschuss bzw. in der Wohnungskommission für den Landkreis Hessen, Lkr. Dillenburg. Ich hatte die Aufgabe, für Flüchtlinge Wohnungen zu beschaffen.

Im Januar 1949 wurde ich zu einem Besuch einer Familie Kunz nach Herford eingeladen. In diesem Zusammenhang lernte ich auch eine Familie Hülsmann kennen. Der Bub der Familie Hülsmann wurde durch meinen Besuch gesund. Hinter meinem Rücken und ohne meinen Willen wurde ich nun an die Öffentlichkeit gezerrt. Ich werde später noch darauf zurückkommen.

Schon in meiner frühesten Jugend fiel es den Leuten auf, dass sie etwas Besonderes empfanden, wenn ich da war. Die Leute haben mir dies auch gesagt. Sie erklärten mir, dass allein durch meine Gegenwart ihr Körper sich wohl fühle, und dass sie etwas ganz Bestimmtes spüren würden, das ihnen Besserung gebracht habe. Ich bin der Meinung, dass jedes organische Leiden eine seelische Ursache hat. Ich bin nicht ganz richtig verstanden worden. Ich werde jetzt selbst diktieren, was ich meine.

Um hier ein einwandfrei klares Bild zu geben, würde zu weit führen, daher werde ich versuchen, dieses in einer kurz gefassten Form so zu geben, mich aber auf diesem Wenigen beschränke. Weil ich weiß, dass ein auf diesem Gebiet Unwissender sich kein klares Bild machen kann.

Ein menschlicher Körper, der, von einer Krankheit befallen, hat seine Ursache. Weder er noch seine Angehörigen wissen, welches die Ursache, die zu dieser Krankheit geführt, ist. Erst recht baut der Körper ab, wenn dem Menschen bzw. dem Kranken der Mut dahin gehend abgesprochen wird, dass er auf eine, d. h. seine Gesundheit nicht mehr zu rechnen hat. Mir sind viele solche Fälle bekannt geworden, wo Menschen mir dahin gehend die Erklärung gegeben, dass ihnen von ärztlicher Seite mitgeteilt wurde, dass sie unheilbar krank seien und sie mit einer Gesundung (Heilung) nie zu rechnen haben, und dies gilt da dann für die Ärzte als „aufgegeben“.

In einzelnen Fällen ist es sogar vorgekommen, dass Ärzte den Kranken gesagt, dass sie kurz über lang doch sterben müssen. Durch dieses haben die Kranken den Mut dahingehend verloren und sich selbst voll und ganz aufgegeben und auch von da ab nicht mehr den geringsten Lebensmut gehabt und jetzt erst recht seelisch abgebaut darniedergelegen haben.

Wenn jetzt der Kranke bzw. ein Angehöriger des Kranken an mich Fragen gestellt, so dass ich dem Kranken bzw. dem Angehörigen nie einen Mut abgesprochen, im Gegenteil, ihm einen neuen Lebensmut zugesprochen, indem meine Bitte dahin führt, dass er, der Kranke, sich selbst nicht aufgeben soll. Meine Belehrung hat, wie immer, auch bei großen Massenansammlungen dahin gehend gewirkt, dass viele Menschen ihre Gesundheit wieder zurückerlangt haben. Dieses wird auch von einigen Fachärzten nicht bestritten. Die bei diesen ihren Patienten die Feststellung gemacht, dass er, der Kranke, tatsächlich wieder bei bester Gesundheit sei.

Frage:
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, besteht also Ihre Einwirkung auf den Kranken darin, ihm wieder den Lebenswillen zu geben und ihn glauben zu machen, dass er seine Krankheit überwindet und wieder gesund, wird?

Antwort:
Ich kann dies an einem Beispiel klar machen. Wenn jemand z. B. auf einer Eisenbahnschiene zu Fall kommt, oder aber ins Wasser gefallen, oder auf einer Fahrbahn liegt, wird der Betreffende zu dieser Erkenntnis kommen, wenn jetzt nicht ein Mensch kommt, der mich aus dieser Gefahrenzone herausbringt, bin ich verloren. Jeder Mensch wird, wenn er einen solchen Fall vor sich hat, doch dazu übergehen, indem er diesem Menschen, der sich selbst aufgegeben und auch verloren sieht, helfen wird. Indem er dahin gehend auf ihn einwirkt und sagt: “Ich helfe Dir und Du bist jetzt nicht verloren.“ Sollte der Betroffene sich durch diesen Fall irgendwie wo eine Körperverletzung zugezogen haben, so ist es für ihn ja selbstverständlich, dass er soviel Erkenntnis hat, dass er erst mal, aus dieser Notlage befreit, das Gröbste überwunden und er sich jetzt selbst überlassen bleibt, wie er mit diesen geringen Schäden an seinem Körper fertig wird. Ich selbst als Helfer gebe ihm vor der Verabschiedung den Trost auf seinen weiteren Lebensweg dahin gehend mit, dass es jetzt auf ihn ankommt, indem er sich im weiteren Leben nicht von selbst aufgeben soll.

Frage:
Für Sie ist also jede organische Krankheit ein hilfloser Zustand, der dadurch gebessert werden kann, dass man dem Kranken wieder Lebensmut macht?

Antwort:
Ja, das ist richtig. Es ist in einzelnen Fällen nur schwierig deshalb, weil der Kranke bzw. ein Angehöriger Fragen stellt, die ich ihm wohl richtig beantworte, die aber in einzelnen Fällen falsch aufgefasst werden, und nicht so wortwörtlich wiedergegeben werden können, wie ich diese gegeben, auch mit weiteren Erklärungen und Tatsachen aus dem Leben herauszustellen weiß.

Frage:
Wenn also z. B. jemand zu Ihnen mit einer schweren Lungentuberkulose gekommen ist, bestanden da noch Heilungsaussichten?

Antwort:
Dazu habe ich Folgendes zu sagen: Einmal gebe ich den Hinweis, dass ich weder Arzt (Schulmediziner) noch Heilpraktiker bin; mir deshalb die Krankheit nicht zu schildern, da ich ja die Krankheit oder überhaupt eine Krankheit nicht behandeln darf. Ich rate dem Menschen dazu an, falls er bisher noch nicht so auf seinen Körper geachtet, dann dieses jetzt zu tun und das Versäumte nachzuholen, erst recht und immer wieder auf seinen Körper zu achten und nicht die Krankheit zu verfolgen. Wie es in diesem Fall in den einzelnen Körpern wirkt, stellt jeder dieser selbst fest. Von Verschiedenen wird mir dieses auch bestätigt, dass er ein Gefühl in seinem Körper wahrnimmt, das ihm ganz unbekannt ist. Es ist auch vorgekommen, dass ich Einzelne angeraten, mir diese Gefühlssymptome schriftlich mitzuteilen. Diese Bestätigung soll lediglich als Beweis dazu dienen, um Menschen ein klares Bild zu verschaffen.

Frage:
Eine ganz konkrete Frage! Können Sie durch irgendwelche Umstände organisch krankhafte Befunde beseitigen oder verbessern?

Antwort:
„Ich nicht. Es hat sich verbessert, indem der Kranke mir diesen seinen Erfolg mitgeteilt hat.“ Die Antworten habe ich ab der Stelle, die bezeichnet ist, selbst diktiert.

Quelle:
Archiv Bruno Gröning Stiftung


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