Voraussetzung für die Heilung
Was haben wir mit den Kräften und Zuständen zu tun, die zwar für unsere Augen nicht sichtbar, aber dennoch vorhanden sind.
So sind Gedanken mentale Gebilde, die sich so verdichten können, dass sie bekanntlich dem Antlitz und der Haltung des Menschen ihren Charakter aufprägen. Dass Gedanken lebendige Formen sind, aus dem feinen Stoff der übersinnlichen Welt gebildet, wird kaum mehr bezweifelt, da die Tatsache des Gedankenlesens und der Gedankenübertragung allgemein bekannt ist.
Viele Erfahrungen sind gemacht worden, dass der Heilstrom Bruno Grönings nur geringe Aufnahme und Wirkung fand, da sich die Kranken unbewusst abschirmten. Gedanken der Sorge, auch der Gedanke an die eigene Krankheit, sowie natürlich auch Skepsis und Ungläubigkeit sind Hindernisse, die dem Einströmen der Kraft im Wege sind.
In ein Gefäß, das mit dem Deckel fest verschlossen ist, kann man keine Flüssigkeit gießen.
Und selbst das Sonnenlicht kann uns nicht erreichen, wenn wir die Fenster unseres Zimmers, in dem wir uns befinden, dicht verhängen. Bei den Heilungen durch Bruno Gröning haben wir es mit Vorgängen zu tun, die auf der geistigen, seelischen Ebene liegen. Wir müssen daher den geistigen Kräften, also den Gedanken und Empfindungen in unserem Gemüt, besondere Beachtung zuwenden.
Um den Heilstrom Bruno Grönings möglichst stark empfangen zu können, ist es erforderlich, die Eigenstrahlung, also alle eigenwillige, selbstsüchtigen und störenden Gedanken, möglichst auszuschalten.
Wir haben hier mit derselben Forderung zu tun, wie wir sie in den religiösen Lehren immer wieder vorfinden:
Um der göttlichen Gnade teilhaftig zu werden, muss sich die Seele in dankbarer Gläubigkeit dem Göttlichen öffnen. Wir müssen „werden wie die Kinder“, um das göttliche Gut empfangen zu können.
Nicht unmündig und ohne Verantwortung, sondern ohne Schuld, ohne Neid, Hass und ohne Begierde nach der weltlichen Macht, irdischem Besitz und Genuss. Immer wieder finden wir die religiöse Forderung ausgesprochen, dass der Mensch sein niedriges Ich ausschalten und vergessen muss, dass nur in der gläubigen, dem Guten und Wahren zugewandten Seele das Göttliche zur Offenbarung kommen kann.
Die Erfahrung hat in zahlreichen Fällen gezeigt, dass die Bescheidenen, die demütig und ehrfürchtig ihr Geschick und ihre Heilung der Fügung Gottes anheimstellten, den Heilstrom am stärksten empfingen und die volle Heilung erlangten.
Diejenigen jedoch, welche stolz, selbstbewusst und fordernd die Heilung verlangten, verhinderten durch den selbstsüchtigen Willen das Einströmen der höheren Kraft und konnten nur in geringem Grade oder überhaupt nicht ihre Heilung erreichen.
Im Hinblick auf diese Wichtigkeit des Gemütszustandes des Heilungssuchenden sind die Worte zu verstehen, wenn er immer wieder sagt: